Wann und wie soll ich meine Rosen schneiden?
Ein Leitfaden über das Rosen schneiden nach der ersten Blüte
Kann ich im Sommer meine Rosen schneiden für eine bessere Blüte? Diese Frage stellen sich viele Hobbygärtner. Oder doch besser im Winter? Kurzantwort: Mehrfach blühende Rosen können im Sommer zurückgeschnitten werden, um die Blütenbracht zu fördern. Der Sommerrückschnitt erfolgt in der Regel nach der ersten Blüte zwischen Mai und August. Idealerweise alle paar Wochen. Bei einmal blühenden Rosen und Hagebutterosen ist ein Sommerschnitt nicht nötig.
Warum ein Sommerschnitt für Rosen wichtig ist
Der Sommerschnitt regt die Rose an erneut zu blühen und eine zweite Blüte zu bilden. Zudem sorgt der Rückschnitt für eine bessere Durchlüftung der Pflanze. Somit wird das Risiko für Pilzkrankheiten reduziert. Auch die Höhe der Pflanze wird mit dem Rückschnitt reguliert. Durch das wegschneiden der verblühten und kranken Teile der Rose wird, wie bei nahezu jeder Pflanze, auch die Gesundheit gefördert.
Welche Rosen sollten geschnitten werden?
Es gibt viele verschiedene Rosensorten und nicht jede Art braucht einen Sommerschnitt. Auch wenn Rosen generell nicht empfindlich sind was einen Rückschnitt betrifft, ist Vorsicht geboten. Nicht jede Rosensorte verträgt einen Rückschnitt gleich gut. Bestimmte Sorten sollten besser gar nicht bzw. nicht radikal zurückgeschnitten werden.
Kleine Übersicht der Rosensorten
- Strauchrosen blühen mehrmals. An diesen sollten Triebe die älter als vier Jahre oder kaputte sind entfernt werden. Dies gilt auch für mehrfach blühende Kletterrosen. Bei beiden sollten Triebe aus dem Vorjahr um ein Drittel gekürzt werden.
- Beetrosen sollen viele Triebe mit Blüten haben. Sie sollten aber niemals zu lange werden da es sonst passieren kann, dass der Strauch auseinander fällt und nicht mehr schön aussieht. Bei starken Beetrosensorten kann man bis zu drei bis fünf Triebe mit jeweils fünf Knospen herunterschneiden. Anders ist es bei den schwachen Sorten der Beetrosen. Hier sollten man drei bis fünf gesunde und starke Triebe mit drei Augen stehen lassen.
- Edelrosen wachsen schnell, verzweigt und durcheinander. Mit einem Rückschnitt erzielt man ein gerades und gesundes Wachstum. Bei stärkeren Trieben schneidet man auf fünf Augen und bei schwächeren auf drei Augen zurück.
Anleitung für einen Sommerschnitt
- Schnittstelle: Schneide die verblühte Blüte knapp über einem fünfblättrigen Blatt oder nach außen gerichteten Auge ab, da dies zu einem stärkeren Austrieb führt.
- Starke und schwache Triebe: Schneide schwache Triebe stärker zurück, um die Rose zur Bildung kräftigerer Blüten anzuregen.
- Wildtriebe: Entferne Wildtriebe die unterhalb der Veredelungsstelle am Wurzelhals austreiben. Diese rauben der Rose unnötig Kraft.
- Blattansatz: Orientiere dich beim Schneiden an den Blättern. Die Rose sollte oberhalb des nächsten 5-blättrigen Blattes geschnitten werden.
- Krankes und totes Holz: Entferne regelmäßig die schwachen, kranken oder abgestorbenen Triebe. Dies verbessert die Luftzirkulation und reduziert Feuchtigkeit im Blattwerk.
- Triebe mit Krankheiten: Triebe die von Pilzkrankheiten wie echtem Mehltau befall sind, großzügig zurückschneiden.
- Ende des Sommers: Beende die Schnittmaßnahmen bis Anfang/Mitte August, damit sich die Rosentriebe auf den Winter vorbereiten können.
- Vorbeugung: Behandle die Rosen nach dem Schnitt vorbeugend mit einem Fungizid um sie vor Pilzkrankheiten zu schützen.
Der richtige Schnitt
Der Schnitt sollte, wie schon beschrieben, immer etwa fünf Millimeter über einer Knospe oder einem neuen Austrieb verlaufen. Wichtig ist, dass du schräg schneidest. So kann das Regenwasser gut ablaufen und die Feuchtigkeit steht nicht auf der Schnittstelle. Die Wundfläche sollte aber so klein wie möglich gehalten werden. Also lieber etwas zu gerade abschneiden als zu schräg zu schneiden.
Das richtige Werkzeug zum Rosen schneiden
An der Qualität einer Gartenschere sollte nicht gespart werden. Um effektiv Arbeiten zu können sollte die Schere gut in der Hand liegen und richtig scharf sein. Wenn man die Rose beim Schneiden quetscht oder reißt anstatt richtig schneidet, entstehen größere Eintrittspforten für Krankheiten und Pilze. Am besten eigenen sich hierfür Bypassscheren. Wir selbst nutzen aus Überzeugung Scheren von Felco. Am Liebsten die Felco No. 2. Diese Werkzeuge sind zwar nicht ganz günstig, jedoch eine Anschaffung für lange Zeit wenn sie etwas gepflegt werden.
Wohin mit dem Rosenschnittgut?
Rosenschnitt sollte man nie auf den Kompost werfen, da Rosen gerade im Frühjahr oder Herbst verschiedene Pilzsporen an sich tragen. Der Kompost wäre dann der optimale Nährboten zur Ausbreitung dieser Sporen. Ein richtig funktionierender Thermokompost oder Heißrotte kann funktionieren. Ein Restrisiko bleibt jedoch. Deshalb entsorgt man das Schnittgut der Rosen am besten im eigenen Hausmüll, Biotonne oder bei lokalen Entsorgungsbetrieben.
Fazit:
Der Rosenschnitt ist neben dem Wässern und Düngen das wichtigste Element der Rosenpflege. Man muss Rosenaugen erkennen können, um die Pflanzen auf die richtige Länge kürzen zu können, und für jede Rosenart den passenden Schnitt anwenden. Zudem ist das gutes Werkzeug sehr wichtig. Wenn du Fragen zu diesem Thema hast oder anderweitig Unterstützung bei deinen Rosen oder im Garten allgemein möchtest kannst du dich gerne an uns wenden.
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