Gelber Rasen im Sommer? Warum tägliches Gießen nichts bringt
Der Sommer ist da, die Temperaturen klettern, und plötzlich schaut Dein sonst so sattgrüner Rasen traurig gelb und vertrocknet aus. Vielleicht hast Du es schon mit täglichem Gießen versucht – aber der erhoffte Erfolg bleibt aus? Keine Sorge, Du bist nicht allein. Viele Gartenbesitzer stehen vor dem gleichen Problem. In diesem Beitrag erfährst Du, warum tägliches Wässern oft nicht die Lösung ist und wie Du Deinen Rasen wirklich durch den Sommer bringst.
Gelber Rasen: Das steckt dahinter
Wenn der Rasen gelb wird, deutet das meist auf Stress hin. Und im Sommer ist Hitze einer der größten Stressfaktoren für Gräser. Hohe Temperaturen, direkte Sonneneinstrahlung und ausbleibender Regen setzen dem Rasen zu. Die Halme verbrennen regelrecht und ziehen sich in eine Art Überlebensmodus zurück. Gelbe oder braune Flächen sind also oft kein Zeichen für ein endgültiges Absterben, sondern eher ein Schutzmechanismus.
Typische Ursachen für gelben Rasen im Sommer
- Hitzestress: Lange Trockenperioden und intensive Sonneneinstrahlung.
- Falsches Wässern: Zu wenig, zu häufig oder zum falschen Zeitpunkt gegossen.
- Nährstoffmangel: Der Boden liefert nicht mehr genug Nährstoffe, die Gräser werden schwach.
- Bodenverdichtung: Der Rasen kann Wasser nicht aufnehmen, weil der Boden hart und verdichtet ist.
Warum tägliches Gießen nichts bringt
Vielleicht bist Du versucht, dem gelben Rasen mit täglichem Gießen entgegenzuwirken. Das klingt erstmal logisch – schließlich braucht die Pflanze Wasser. Aber: Häufiges und oberflächliches Gießen ist eher schädlich. Warum?
Flache Wurzeln statt tiefgehender Wurzeln
Wenn Du jeden Tag ein bisschen gießt, wird nur die oberste Bodenschicht befeuchtet. Die Graswurzeln orientieren sich dorthin, wo das Wasser ist – und bleiben in der oberen, trockenen Bodenzone. Das macht den Rasen noch empfindlicher gegenüber Hitze und Trockenheit.
Verdunstung statt Versorgung
Wird tagsüber bei praller Sonne gegossen, verdunstet ein großer Teil des Wassers, bevor es überhaupt die Wurzeln erreicht. Der Effekt: Du verschwendest Wasser, und der Rasen bleibt trotzdem durstig.
So machst Du es richtig: Tipps für gesundes Grün
Damit Dein Rasen auch im Sommer frisch und grün bleibt, kommt es auf die richtige Pflege an. Hier ein paar bewährte Tipps aus der Praxis:
Tiefgründig und seltener gießen
Statt täglich wenig solltest Du lieber seltener, dafür aber durchdringend wässern. Eine gute Faustregel: Ein- bis zweimal pro Woche kräftig gießen, sodass der Boden mindestens 10 bis 15 Zentimeter tief durchfeuchtet wird. Das regt die Wurzeln an, tiefer ins Erdreich vorzudringen – und dort halten sie sich auch in trockenen Zeiten besser.
Gießzeiten beachten
Gieße am besten früh morgens. Dann ist der Boden noch kühl, das Wasser kann tief einsickern und verdunstet nicht sofort. Abends ist zwar auch möglich, aber die Feuchtigkeit auf den Halmen kann Pilzkrankheiten fördern.
Den Rasen höher stehen lassen
In heißen Phasen solltest Du Deinen Rasenmäher höher einstellen. Ein Schnitt auf 4 bis 5 cm schützt den Boden besser vor dem Austrocknen. Längere Gräser werfen Schatten auf den Boden und reduzieren die Verdunstung.
Mulchen statt immer nur mähen
Lass beim Mähen feine Schnittreste auf dem Rasen liegen. Sie schützen den Boden vor Sonne und speichern zusätzlich Feuchtigkeit. Zudem führen sie dem Boden organisches Material zu.
Den Boden pflegen
Gelber Rasen kann auch ein Zeichen für Bodenprobleme sein. Lüfte den Rasen regelmäßig (Vertikutieren oder Aerifizieren), um Verdichtungen zu lösen. Auch eine Bodenanalyse kann sinnvoll sein: Vielleicht fehlt es an Nährstoffen wie Kalium, das die Gräser widerstandsfähiger gegen Trockenstress macht.
Wann Du den Rasen besser in Ruhe lässt
Manchmal ist weniger mehr. Bei extremer Hitze und Trockenheit kann es besser sein, den Rasen gar nicht zu mähen und auch nur vorsichtig zu betreten. Der gelbe Rasen wird sich mit den ersten ausgiebigen Regenfällen oft von selbst erholen.
Wichtig: Verzichte in Hitzeperioden auf Düngergaben. Sie belasten den Rasen zusätzlich, da Dünger das Wachstum anregen, das der Rasen in dieser Phase gar nicht leisten kann.
Gelber Rasen – und jetzt?
Wenn Dein Rasen schon gelb ist, heißt das nicht, dass alles verloren ist. Mit der richtigen Bewässerung, einem angepassten Mähplan und etwas Geduld kannst Du Deinem Grün helfen, sich zu regenerieren. Und im Herbst ist dann die beste Zeit, um Schäden durch Nachsäen oder Nachdüngen auszubessern.
Fazit: Weniger Gießen, aber richtig!
Zusammengefasst: Tägliches Gießen bringt Deinem Rasen im Sommer nichts – im Gegenteil, es schwächt ihn auf Dauer. Stattdessen solltest Du mit System und Bedacht wässern: Seltener, dafür gründlich, und am besten in den frühen Morgenstunden. So stärkst Du die Wurzeln und sorgst dafür, dass Dein Rasen Hitze und Trockenheit besser übersteht.
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